Winterpause – und dann das
Reformationsjahr 2017
Im hessischen Kloster Haina ist wieder die Winterpause eingetreten. In dieser Zeit – von Anfang November bis Ende März – sind die frühgotische Klosterkirche und die Klausurgebäude der einstigen Zisterzienser-Abtei für Besucher normalerweise nicht zugänglich. Der Grund ist die Tatsache, dass die Anlage zum größten Teil nicht geheizt werden kann, in der Kirche gibt es auch kein elektrisches Licht. Dies liegt in der besonderen Geschichte des Klosters begründet, das 1527 im Zuge der Reformation aufgehoben und 1533 vom hessischen Landgrafen Philipp dem Großmütigen in ein Hospital für arme und kranke Männer vom Land umgewandelt wurde. Die einstige Klosterkirche wurde danach nur noch für Patienten genutzt, eine Zeitlang dämmerte sie auch vor sich hin, bis sie zwischen 1982 und 2012 glanzvoll restauriert wurde.
In besonderen Fällen werden Ausnahmen von der Besuchersperre gemacht. Dann macht der Verein der Freunde des Klosters Haina, der die Besucher betreut, eine Besichtigung, eventuell auch eine Führung, möglich. Interessenten wenden sich bitte an Herrn Wilhelm Helbig, Tel. Nr. 06456 -245. Der reguläre Betrieb wird Ende März 2017 wieder aufgenommen. Aktuelle Mitteilungen werden auf der Website www.klosterhaina.de veröffentlicht. Die Gottesdienste der Evangelischen Pfarrgemeinde Hohes Lohr finden während der Winterperiode in der so genannten Winterkirche, dem früheren Refektorium (Speisesaal), statt.
Für das Reformationsjahr 2017 werden auch im Kloster Haina verschiedene Veranstaltungen zum 500. Jahrestag der Verkündung von Martin Luthers 95 Thesen vorbereitet. Zudem sind in Haina zwei weitere besondere Jubiläen zu begehen. Am 31. März 2017 jährt sich zum 450. Mal der Todestag des Landgrafen Philipp des Großmütigen, dessen 1533 gegründete Hospitalstiftung bis heute fortbesteht. Auch der in Haina befindliche Philippstein des Bildhauers Philipp Soldan, auf dem der Landgraf als Pionier der sozialpolitischen Fürsorge gewürdigt wird, erlebt einen besonderen Jahrestag: er wurde vor genau 475 Jahren, nämlich 1542, fertiggestellt.