Zahl der Besucher in Haina wächst
Beachtliche Steigerung im Jubiläumsjahr 2015 – Mitgliederversammlung des Vereins der Freunde des Klosters Haina
In und außerhalb von Hessen findet das mittelalterliche Kloster Haina offenbar ein stetig wachsendes Interesse. Wie der Verein der Freunde des Klosters Haina jetzt mitteilte, hat die Zahl der Besucher im vergangenen Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um fast ein Fünftel auf rund 5.000 zugenommen. Außerdem stieg die Zahl der gebuchten Führungen von 62 auf 96, wie der bisherige Schatzmeister des Vereins, Wilhelm Helbig, bei der Jahresmitgliederversammlung mitteilte. „Das ist über 50 Prozent mehr.“ Als Grund für diese erfreuliche Entwicklung sieht der Verein die verstärkte öffentliche Wahrnehmung, die das Kloster Haina im Jahr 2015 aufgrund der zahlreichen Veranstaltungen zum 800. Jahrestag der Grundsteinlegung der frühgotischen Abteikirche erfahren hatte. Auf der zu diesem Anlass im Frühjahr eingerichteten Website www.klosterhaina.de wurden 2015 insgesamt mehr als 13.000 Besucher registriert, die über 95.000 einzelne Seiten aufriefen.
Der Vereinsvorsitzende Peter Lein erinnerte bei der Mitgliederversammlung daran, dass 2015 insgesamt 14 Vorträge stattfanden, hinzu kamen die Eröffnungs- und die Abschlussveranstaltungen im Juni und im September. Für das Jahr 2016 kündigte Lein unter anderem eine für Samstag, den 16. April, geplante Vereinsfahrt zum Zisterzienserkloster Bronnbach bei Wertheim im württembergischen Taubertal an. Als weiteres bedeutendes Ereignis nannte er die für Sonntag, den 24. April, geplante Eröffnung einer neuen Ausstellung über die bekannte Malerfamilie Tischbein, die mit einem Vortrag der Kasseler Kunsthistorikerin Prof. Dr. Martina Sitt verbunden ist.
Diese Ausstellung verspricht besondere Neuigkeiten, die auch den meisten Fachleuten nicht bekannt sein dürften. Mit einem Kurs von Master-Studierenden und Mitgliedern der so genannten Bürger-Universität hat Prof. Sitt in den vergangenen Monaten intensiv das Schicksal mehrerer weiblicher Künstler aus der Familie Tischbein erforscht. Sie waren zu Lebzeiten im Zeitraum von etwa 1770 bis 1830 durchaus bekannt, gerieten aber später völlig in Vergessenheit, während die Erinnerung an 16 männliche Angehörige der Maler-Sippe bis heute lebendig ist. Zur Eröffnung der Ausstellung, die bis Ende Oktober dauert, ist auch eine kleine Publikation geplant.
Wie der Vereinsvorsitzende Peter Lein bei der Versammlung weiter mitteilte, ist die Zahl der Mitglieder auf 210 gestiegen. Lein wurde einstimmig in seinem Amt für weitere drei Jahre bestätigt, ebenso die Vorstandsmitglieder Manfred Albus, Heike Hartmann-Frank und Dr. Horst Hecker. Das Amt des Schatzmeisters, das er seit der Vereinsgründung vor 25 Jahren ausgeübt hatte, gab Wilhelm Helbig an das Vorstandsmiglied Gerhard Döring ab. Peter Lein würdigte Helbigs langjähriges Engagement und sagte, dieser sei „das Herz und der Motor des Vereins“ gewesen. „Sie waren gewissermaßen die Schaltzentrale, bei der alle Fäden zusammenliefen.“ Helbig gehört dem Vorstand auch künftig an und bleibt zuständig für die Organisation der Führungen. Neu in das Führungsgremium gewählt wurde Klaus Brill, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.