Wenn die Steine singen
Wie wurde im Mittelalter ein Kloster erbaut und was bewegte die Menschen, die daran beteiligt waren? Diese Fragen faszinieren den Lehrer und Autor Walter Vogt aus Bad Dürkheim schon seit vielen Jahren. Zusammen mit dem Musiker Thomas Weithäuser hat er ein Bühnenstück entwickelt, in dem er aus der Perspektive eines Baumeisters und Mönchs den Bau eines Zisterzienser-Klosters im 11. Jahrhundert schildert. Unter dem Titel „Singende Steine“ führen die beiden das Werk am Sonntag, dem 11. September 2016, im historischen Keller der Hainaer Klosterbrauerei auf. Eine für 17:00 Uhr geplante Veranstaltung ist bereits ausverkauft, deshalb wird eine zweite Vorstellung nun für 14:00 Uhr angeboten. Interessenten werden gebeten, die Eintrittskarten beim Verein der Freunde des Klosters Haina unter Tel. 06456-245, 06456-929.743 oder im Internet unter wilhelmhelbig@t-online.de zu reservieren. Der Eintrittspreis von 10,- € pro Person sollte auf das Konto DE90 5235 0005 0008 0028 00 überwiesen werden. Vorbestellungen sind auch im Klosterlädchen während der üblichen Öffnungszeiten (täglich außer montags von 11 – 17 Uhr) möglich.
Das Monodrama „Singende Steine“ basiert auf einem Tagebuchroman des französischen Autors Fernand Pouillon (1912-1986) mit dem Titel „Les Pierres sauvages“ (Die wilden Steine), der 1964 erschien. Darin wird die Entstehung der Abtei Le Thoronet in der südfranzösischen Provence aus der Sicht des Architekten, eines Zisterziensers, dargestellt. Dabei spielen der Kampf mit den Naturgewalten und der Rhythmus der Mönchsgebete ebenso eine Rolle wie das innere Ringen des Autors um seine künstlerische und geistliche Berufung. Mit verschiedenen Instrumenten untermalt der Musiker Thomas Weithäuser, der unter anderem die Big Band der Universität Kaiserslautern leitete, die Darbietung von Walter Vogt. Das dargestellte Beispiel eines Klosterbaus weist viele Gemeinsamkeiten mit der Zisterzienserabtei Haina auf, die 1188 zunächst auf der Aulisburg bei Löhlbach gegründet und bald darauf ins Tal der Wohra verlegt wurde. 1215 begann man dort mit dem Bau der bis heute erhaltenen Kirche.
Für die Veranstaltung wurde erstmals der 80 Plätze fassende historische Keller der Klosterbrauerei von der Firma Vitos Haina gGmbH als Eigentümer für ein großes Publikum freigegeben. Der Verein der Freunde des Klosters Haina als Veranstalter weist darauf hin, dass es in dem Gewölbe kühl sein könnte und empfiehlt den Besuchern deshalb, Westen oder Jacken und gegebenenfalls auch Sitzkissen mitzubringen.