Klosterkonzerte im Jahr 2023
Besinnliche Stunden mit Chorwerken und Stücken für Trompete, Violine und Orgel aus verschiedenen Epochen
Auch im Jahr 2023 finden in der historischen Kirche des Klosters Haina wieder die traditionsreichen Sonntagskonzerte statt. Zu hören sind zwei Meister der Trompete, ein russischer Star-Geiger, ein gemischter Chor aus Hessen, ein Leipziger Blechbläser-Ensemble und eine bekannte Gruppe aus Kassel. Veranstalter ist die Evangelische Kirchengemeinde Hohes Lohr mit den Orten Haina, Löhlbach, Battenhausen und Dodenhausen. Die künstlerische Leitung hat der Kantor und Organist Jens Amend aus Staufenberg, der selbst auch mitwirkt. Die Konzerte beginnen jeweils um 17 Uhr, Eintrittskarten können ab 16 Uhr an der Konzertkasse erworben werden. Der Eintritt beträgt jeweils 15 Euro, Schüler und Studenten zahlen 10 Euro.
Pfingstsonntag, 28. Mai, 17 Uhr
„Barocke Trompetenpracht“
Eröffnungskonzert mit festlicher Musik für zwei Trompeten und Orgel – Florian Balzer und David Tasa als Solisten, Jens Amend an der Orgel
Die neue Konzertsaison startet in traditioneller Weise mit einem Konzert für Trompeten und Orgel. Auf dem Programm stehen barocke Meisterwerke für die „Instrumente des Königs“ und die „Königin der Instrumente“. Mit Florian Balzer und Professor David Tasa spielen zwei wahre Meister ihres Faches, die auch in Haina bestens bekannt sind. Balzer ist Orchestertrompeter bei den Bochumer Sinfonikern und Dozent für Trompete an Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt am Main. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas und der ganzen Welt. David Tasa war als Professor für Trompete an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt tätig. Neben seiner Lehrtätigkeit war er über 30 Jahre lang Solotrompeter des Frankfurter Opernhausorchesters, 2014/2015 zudem Instrumentalsolist an der Oper in Oslo. Zahlreiche Solo-Engagements führten ihn durch Europa, Amerika und Israel. Jens Amend, der künstlerische Leiter der Klosterkonzerte, begleitet die beiden an der Orgel. Das Konzert ist dem ehemaligen Landesposaunenwart der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, Ullrich Rebmann, gewidmet, der in der Nacht zum 1. März 2022 viel zu früh an einer Krebserkrankung verstorben ist.
Sonntag, 18. Juni, 17 Uhr
Der Solist Mikhail Pochekin
Russischer Star-Geiger spielt Johann Sebastian Bachs Partiten für Violine
J.S. Bachs Partiten und Sonaten für Violine solo sind ein Gipfel der Violinen-Literatur. In spiel- und auch in kompositionstechnischer Hinsicht setzten die Werke neue Maßstäbe, die über die Zeiten hinweg nichts von ihrer Aktualität verloren haben. Phänomenal ist die Polyphonie, die Bach in den Partiten einem einzelnen Instrument entlockt. Der russsische Geiger Mikhail Pochekin spielt zum zweiten Mal in Kloster Haina, und wir freuen uns sehr, dass er eine erneute Einladung angenommen hat, denn seine Agenda ist gut gefüllt mit Terminen auf der ganzen Welt. Zu erleben ist seine Virtuosität in zahlreichen renommierten Konzertstätten, unter anderen im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg, im Auditorio Nacional de Música in Madrid, in der Tschaikowski-Konzerthalle in Moskau, im Großen Konzertsaal des Moskauer Konservatoriums, in den Konzerthallen des Salzburger Mozarteums oder auch im Münchener Gasteig. Bei internationalen Musikwettbewerben, darunter die Rodolfo Lipizer-, Jascha Heifetz-, Pablo de Sarasate- und auch Ruggiero Ricci-Violin-Wettbewerbe, wurde Mikhail Pochekin mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. 2008 erhielt er in Spanien den Pablo de Sarasate-Nationalpreis. Aufgrund dieser Leistung trug er auf Einladung des Madrider Konservatoriums ein Konzert auf der Geige „Ex Boissier“ von Antonio Stradivari vor. Diese befand sich einst im Besitz des berühmten spanischen Violinisten Sarasate.
Sonntag, 02. Juli, 17 Uhr
„Northern Lights & Roses“
Chor- und Orgelkonzert mit dem Chor „TeuTonia“ Nordeck und Jens Amend
Unter der Leitung von Torsten Schön präsentiert der gemischte Chor „TeuTonia“ aus Nordeck (Kreis Gießen) Vertonungen zeitgenössischer Chorwerke aus Skandinavien, dem Baltikum, den USA, Frankreich und Deutschland. Unter anderem werden Kompositionen von Thorsteinsson, Esenvalds, Uusberg, Hogan und LaBarr zu hören sein. Ganz neu im Repertoire haben die rund 30 Sängerinnen und Sänger Stücke aus „Les Chansons des Roses“, einem lyrischen Zyklus von Reiner Maria Rilke, den der Chorkomponist Morten Lauridsen vertont hat. Besondere und berührende Highlights wird die Sopranistin Eva Schlotter durch solistische Darbietungen setzen. An der Orgel wird Jens Amend, künstlerischer Leiter der Hainaer Klosterkonzerte, mit drei kürzeren Werken von Johann Sebastian Bach zu hören sein.
Die „TeuTonia“ ist ein leistungsorientierter Chor aus Nordeck im Kreis Gießen. Er wurde bereits im Jahr 1863 als Verein gegründet und gehört zu den sogenannten „gewachsenen“ Chören – ein aus dörflichen Strukturen hervorgegangener Laien-Chor, der sich mit Mittelmaß und Mainstream allerdings nicht zufriedengibt. Der Chor vereint Generationen: Die Altersspanne der Sänger:innen liegt zwischen 20 und 80 Jahren. Ebenso breit gefächert ist das Repertoire. Im Fokus stehen jedoch moderne zeitgenössische Chorkompositionen aus Skandinavien, dem Baltikum und den USA.
Sonntag, 20. August, 17 Uhr
„Musikstadt Leipzig“
Konzert des Blechbläserensembles „embrassment“ mit Werken von Leipziger Komponisten
Das langjährig eingespielte Ensemble „embrassment“ aus Leipzig gastiert ebenfalls zum zweiten Mal in der Klosterkirche Haina, nun sozusagen mit einem musikalischen Heimspiel. Kaum eine deutsche Stadt ist so reich an Musiktradition und -schätzen wie Leipzig. Die fünf Musiker des Ensembles präsentieren neben Titanen wie Johann Sebastian Bach und Richard Wagner auch weniger bekannte Komponisten ihrer Heimatstadt. Besonders erwähnenswert sind hier die Werke der aktuellen Leipziger Hochschullehrer Rolf v. Nordenskjöld und David Timm. Frühe Bläserwerke von Johann Hermann Schein und Johann Gottfried Reiche gehören ebenso in dieses Programm wie Musik von den Prinzen.
Sonntag, 10. September, 17 Uhr
Eine Tulpenfreundschaft
Werke von Georg Phillip Telemann und Georg Friedrich Händel mit dem Ensemble „La Visione“ (Kassel)
Georg Friedrich Händel und Georg Phillipp Telemann hatten nicht nur einen Vornamen gemeinsam, es verband sie auch eine langjährige Freundschaft und ihre Liebe zu Tulpen. Oft tauschten sie sehr wertvolle Blumenzwiebeln aus. Die beiden Komponisten werden im Programm einander gegenübergestellt. So erklingen Sonaten aus Telemanns Essercizii musici, kontrastierend zu Violinsonaten von Händel. Trotz formaler Einigkeit tauchen die Hörer:innen ein in zwei eigene musikalische Universen: ähnlich und doch sehr verschieden, überraschend und stets fein ausbalanciert. Dargeboten wird Telemanns und Händels Tulpenfreundschaft von dem Ensemble „La Visione“ aus Kassel. In vielfältigen Besetzungen – vom kleinen Rahmen der Kammermusik bis hin zum Barockorchester – ist das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte Ensemble stets auf der Suche nach der musikalischen Essenz. Die dementsprechende Einsicht entdecken die Musiker:innen sowohl im originalen Notentext als auch in anderen historischen Quellen. An dieser Stelle beginnt die eigentliche Vision: eine Brücke zu schlagen zwischen Geschichte und Gegenwart und eine packende, spannende, immer wieder überraschende Interpretation zu finden, die heutige Zuhörer:innen ebenso fesselt wie jene in der Entstehungszeit der Werke. In Kloster Haina ist „La Visione“ in der Besetzung Isabel Schau – Violine/ Laura Frey – Viola da gamba/ Andreas Düker zu hören.
Texte: Jens Amend
Meditative Orgelmusik in der Klosterkirche
Die Klinikseelsorge von Vitos Haina bietet in diesem Sommer an vier Tagen Gelegenheit, in der historischen Klosterkirche von Haina meditative Orgelmusik zu hören. Die Vorstellung beginnt jeweils um 16:30 Uhr und dauert eine halbe Stunde. Es spielt Prof. Dr. Dr. Florian Metzger, der Ärztliche Direktor des Vitos Klinikums Haina und Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina. Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltungen finden an folgenden Tagen statt:
- Mittwoch, 24. Mai, 16:30 Uhr
- Mittwoch, 21. Juni, 16:30 Uhr
- Mittwoch, 19. Juli, 16:30 Uhr
- Mittwoch, 16. August, 16:30 Uhr