Bischöfin kommt zur Jubiläumsfeier nach Haina
Vor 800 Jahren wurde die Klosterkirche der Zisterzienser geweiht – Festgottesdienst am Ostermontag und Baumpflanz-Aktion
Mit einem Festgottesdienst wird am Ostermontag im Kloster Haina der 800. Jahrestag der Weihe der dortigen Kirche begangen. Wie die Evangelische Kirchengemeinde Hohes Lohr im Kellerwald mitteilte, wird zu diesem Anlass die Bischöfin der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Beate Hofmann, erwartet. Sie hält die Predigt. Der Gottesdienst, der unter der liturgischen Leitung des Pfarrers Uwe G. Hesse und der Dekanin des Kirchenkreises Eder, Petra Hegmann, steht, beginnt am Ostermontag, dem 1. April, um 14 Uhr in der Klosterkirche der mittelalterlichen Abtei. Das Jubiläum wird in enger Verbindung mit dem Kirchenkreis Eder, der gemeinnützigen Gesellschaft Vitos Haina als Treuhänderin des historischen Klostergeländes und dem Verein der Freunde des Klosters Haina begangen.
Die Abtei war im Jahre 1188 von Zisterziensern zunächst auf der Aulisburg bei Löhlbach gegründet und dann ins besser geeignete Tal der Wohra verlegt worden. Dort begannen die „weißen Mönche“ im Jahre 1215 mit dem Bau der Kirche. Binnen neun Jahren wurde als erster Bauabschnitt der Chorraum in der Höhe eines Geschosses fertiggestellt. Als geistliches Oberhaupt und Schutzherr nahm am 1. April 1224 der Mainzer Erzbischof Siegfried II., der eigens angereist war, persönlich die Weihe des Gotteshauses vor.
Die Bauarbeiten wurden ständig weitergeführt, und zwar im frühgotischen Stil. Erst im Jahr 1330, also nach 115 Jahren, war die Kirche vollendet. Der Komplex, den sie zusammen mit den umliegenden Klausurgebäuden und dem historischen Kreuzgang bildet, gilt als eine der am besten erhaltenen und kunsthistorisch eindrucksvollsten mittelalterlichen Klosteranlagen in Deutschland. Noch heute vermittelt sie eine anschauliche Vorstellung von der Lebens- und Gedankenwelt des Mittelalters.
Zu den wertvollen Einrichtungsgegenständen, die aus der Frühzeit erhalten sind, gehört neben einem eichenen Chorgestühl und kostbaren Glasfenstern auch eine Glocke, auf der drei Hasen abgebildet sind. In einem Aufsatz zum Jubiläum der Kirchweihe vor 800 Jahren hat Manfred Albus, Vorstandsmitglied der Freunde des Klosters Haina, diese Glocke als „täglich hörbares Zeichen der Kirchenweihe am 1. April 1224“ bezeichnet. Diesen Beitrag, der im Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Hohes Lohr veröffentlicht wurde, finden Sie hier.
Im Anschluss an den Festgottesdienst wird in unmittelbarer Nähe der Klosterkirche durch Bischöfin Beate Hofmann und weitere Mitwirkende eine Trauben-Eiche – ein schon von den Zisterzienser genutzter und geschätzter heimischer Waldbaum – gepflanzt. Er soll zukünftig an den Weihetag vor exakt 800 Jahren erinnern. Gleichzeitig wird die Bischöfin damit auf die landeskirchliche Aktion „7 Jahre – 700.000 Bäume“ aufmerksam machen.
Unter diesem Motto will die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) dazu beitragen, dass bis zum Jahr 2030 rund 700.000 neue Bäume wachsen. Mit dieser Aktion soll den Menschen die Bedeutung des Waldes neu bewusst gemacht werden. So will die EKKW einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung leisten. Anschließend daran sind die Gottesdienstbesucher herzlich zu einem Austausch bei Kaffee und Kuchen in den Kapitelsaal des Klosters eingeladen. Die Landesbischöfin will sich nach der Feier unter kundiger Führung noch die frühgotische Kirche und die historische Klosteranlage ansehen.