Zum Dank für „viele kreative Projekte“
Kulturpreis des Landkreises Waldeck-Frankenberg an den Verein der Freunde des Klosters Haina überreicht – Landrat würdigt langjähriges ehrenamtliches Engagement – Auszeichnung auch für zwei Jugendgruppen
Für seine „langjährige tolle Arbeit“ ist der Verein der Freunde des Klosters Haina mit dem Kulturpreis des Landkreises Waldeck-Frankenberg ausgezeichnet worden. Bei der Verleihung erklärte Landrat Jürgen van der Horst am Montag, dem 18. September 2023, in Haina, der Verein habe Sorge dafür getragen, daß die historische Anlage der mittelalterlichen Zisterzienserabtei wieder in Gemeinschaft erlebbar sei. Dafür seien „viele kreative Projekte entwickelt“ worden. Das Areal sei prägend für die gesamte Region. Die Vereinsvorsitzende Heike Hartmann-Frank dankte für die Auszeichnung und äußerte ihre Freude darüber, daß damit die öffentliche Aufmerksamkeit erneut auf die kulturellen Schätze des Klosters Haina gelenkt werde. Dazu zählten neben dem einstigen Kloster auch der Philippstein als Denkmal der Reformation, der Stamford’sche Landschaftsgarten sowie die Werke der in Haina verwurzelten Mitglieder der berühmten Malerfamilie Tischbein.
Die Preisverleihung fand in festlichem Rahmen in der Hainaer Klosterkirche statt und wurde von der Jugendgruppe des Musikvereins in Rhena, einem Ortsteil der Kreisstadt Korbach, musikalisch umrahmt. Das Ensemble erhielt in diesem Jahr den Jugendkulturpreis des Landkreises Waldeck-Frankenberg, ebenso wie die Musicalgruppe „Strong Together“ des Evangelischen Kirchenkreises Eder“. Mehrere Akteurinnen der Gruppe führten während der Feierstunde vor den rund 100 Anwesenden einen Ausschnitt aus ihrer Produktion „Rhapsody in Blue“ auf, der sich mit dem Thema Depression beschäftigt. Die Auszeichnung für die beiden Jugendgruppen ist mit je 1.000 Euro dotiert, die Freunde des Klosters Haina erhalten als Hauptpreis 4.000 Euro.
Mit Bezug auf alle drei Formationen hoben sowohl der Landrat Jürgen van der Horst als auch der Kreistagsvorsitzende Rainer Hesse und der Hainaer Bürgermeister Alexander Köhler die hohe Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor. Außerdem betonten sie, die Preise stellten nicht nur eine Wertschätzung und Anerkennung der geleisteten Arbeit dar, sondern sollten auch Ansporn für weitere Aktivitäten in der Zukunft sein. „Das dient nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch dem Gemeinwohl im eigentlichen Sinne des Wortes“, sagte Landrat van der Horst.
Hainas Bürgermeister Köhler erklärte, die Freunde des Klosters Haina sorgten durch ihre Arbeit „für eine überregionale Strahlkraft nicht nur des Klosters, sondern auch der Gemeinde Haina“. Als Vertreter der Vitos Haina gGmbH, die als Tochterunternehmen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen die Anlage und die darauf befindlichen psychiatrischen Kliniken verwaltet, würdigte der Prokurist Sören Asboe das Kloster und den Campus als „einen kulturellen Schatz im Landkreis Waldeck-Frankenberg“. Vitos Haina sei „sehr sehr stolz und glücklich“, mit den Freunden des Klosters Haina einen vorbildlich engagierten Verein an seiner Seite zu wissen.
In ihrer Dankesrede hob die Vereinsvorsitzende Heike Hartmann-Frank hervor, sie verstehe den Preis als Auszeichnung für alle Mitglieder, die sich in den 32 Jahren, die der Verein nun bestehe, für die Betreuung der Besucher und die Pflege des Kulturerbes engagiert hätten. Im einzelnen nannte sie unter anderen die früheren Vorsitzenden Dr. Arnd Friedrich und Manfred Scholz sowie die Mitglieder des Vorstands, aber auch die Gästeführerinnen und -führer sowie die Damen und Herren, die im Klosterlädchen die Besucher empfangen. Außerdem dankte sie den Kasseler Kunsthistorikerinnen Caroline von der Osten-Sacken und Prof. Dr. Martina Sitt, die seit 2015 eine jährlich wechselnde Ausstellung über das Wirken der Malerfamilie Tischbein gestaltet haben.
Der Verein der Freunde des Klosters Haina war 1991 gegründet worden und hat rund 200 Mitglieder, die weit über die Region Waldeck-Frankenberg hinaus verstreut sind. In den Anfangsjahren wurden wissenschaftliche Veranstaltungen organisiert, Bücher veröffentlicht und hohe Geldsummen für die Restaurierung der historischen Glasfenster der Klosterkirche gesammelt. In jüngerer Zeit war es ein besonderes Anliegen, mittels eines Video-Walks, einer Digital-Präsentation und einer Website im Internet möglichst viele Menschen mit Informationen über die Geschichte des Klosters und des daraus hervorgegangenen Hospitals zu versorgen. Ein Schwerpunkt liegt derzeit auch auf dem Wirken der Malerfamilie Tischbein.