Von Haina in die Welt
Sein berühmtestes Bild ist weithin bekannt: Goethe als Reisender mit weißem Mantel und großem Hut vor antiken Ruinen in der römischen Campagna. Der Schöpfer dieses Werkes, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829), wird jetzt im Kloster Haina, wo er als Sohn des Hospital-Schreiners geboren ist, in einer neuen Präsentation gewürdigt. Martina Sitt, Professorin für Kunstgeschichte an der Universität Kassel, hat Geschichten aus Tischbeins Leben in einer kleinen Schau inszeniert, die bei einer Vernissage am Sonntag, dem 10. Mai, um 14:00 Uhr eröffnet wird. Dabei wird Frau Prof. Sitt anhand von Bildern an das Leben des Malers bis zu seiner Reise nach Neapel im Jahre 1787 erinnern. Zu der Veranstaltung im Kapitelsaal des Klosters sind alle interessierten Bürger herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.
Die von der Kunsthistorikerin konzipierte Präsentation wird über den Sommer in einem neu hergerichteten Raum im Kreuzgang des Klosters gezeigt. Absicht der Kuratorin ist es, mit ausgewählten Objekten assoziative Impulse zu geben, um über den Lebensweg des Malers nachzudenken. Er führte ihn von Haina über Amsterdam bis Rom und Neapel, wo Tischbein im Februar 1787 zusammen mit Goethe erstmals ankam.
Der Ausstellungsraum in einem Nebenraum der Kirche war von Vereinsmitgliedern der Freunde des Klosters Haina mit hohem persönlichem Einsatz sowie beträchtlichen Finanzmitteln neu hergerichtet worden. Man hatte sich dort „eingenistet“, nachdem das historische Ambiente des an der Klostermauer gelegenen Geburtshauses von J. H. W. Tischbein sich als problematisch erwiesen hatte. Kostensteigerungen für Strom und Heizung sowie Feuchtigkeitsschäden verhinderten eine weitere Offenhaltung.