Kloster Haina öffnet wieder
Historische Anlage ab 19. Juni wieder für Besucher zugänglich – Neue Ausstellung über Tischbein und die Öfen
Auch im Kloster Haina geht die lange Corona-Pause zu Ende. Die historische Anlage mit der frühgotischen Kirche und den einstigen Klausurgebäuden soll ab Samstag kommender Woche, dem 19. Juni, wieder für Besucherinnen und Besucher zugänglich sein. Das teilte am Donnerstag der Verein der Freunde des Klosters Haina mit, der das Denkmal-Ensemble betreut. Wie in den vergangenen Jahren wird auch in diesem Sommer wieder eine Ausstellung über das Schaffen der berühmten Maler-Familie Tischbein gezeigt, die in Haina ihren Ursprung hatte. Das Thema sind diesmal die Kachelöfen, die im 19. Jahrhundert nach Motiven des Künstlers Johann Heinrich Wilhelm Tischbein (1751-1829) geschaffen wurden. Er wurde bekannt durch seine Freundschaft mit dem Dichter Johann Wolfgang Goethe, den er bei einem gemeinsamen Aufenthalt in Rom porträtiert hatte.
Wegen der vorübergehenden Zuspitzung der Corona-Pandemie war die Klosteranlage seit dem 27. Oktober 2020 für den Besucherverkehr geschlossen. Die übliche Winterpause wurde über den normalen Schlusstermin Mitte März verlängert, da die einschlägigen Vorschriften der Bundes- und Landesregierung eine Wiederaufnahme der gesellschaftlichen Aktivitäten noch nicht erlaubten. „Wir warten nun schon seit Wochen sehnlichst darauf, endlich wieder die Türen der historischen Zisterzienser-Abtei und unserer Tischbein-Ausstellung wieder öffnen zu dürfen“, erklärte die Vereinsvorsitzende Heike Hartmann-Frank. „Und ich habe den Eindruck, unser Publikum wartet auch darauf.“ Es verstehe sich von selbst, dass die jeweils gültigen Hygienevorschriften genauestens beachtet würden. Besucherinnen und Besucher werden gebeten, weiterhin eine Schutzmaske mitzubringen.
Wie im Sommer üblich ist die Klosteranlage täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet vier Euro, der Preis ist im Klosterlädchen am Eingang des Gebäudekomplexes zu entrichten. Ab Sonntag, dem 20. Juni, um 14 Uhr werden auch die regelmäßigen Führungen wieder aufgenommen. Nähere aktuelle Informationen erhalten Interessenten auf der Website www.klosterhaina.de.
Die Präsentation in der Tischbein-Ausstellung wartet in diesem Jahr mit einer Besonderheit auf. Nur einem kleinen Kreis von Eingeweihten war bisher bekannt, dass nach Zeichnungen, die der Goethe-Maler zwischen 1789 und 1799 in seiner Zeit als Akademie-Direktor in Neapel angefertigt hatte, später in Deutschland elegante Friese und Dekore für Kachelöfen gefertigt wurden. Sie greifen zum Teil die Motive antiker Vasen auf, folgen aber auch Entwürfen, die Tischbein nach den großen Epen des griechischen Dichters Homer, der „Ilias“ und der „Odyssee“ gefertigt hatte. In Haina wird diese Ofenzier nun erstmals einem breiteren Publikum zugänglich gemacht.